Nach einigem Hin und Her (und etwas Istichara-Nachhilfe) habe ich mich dazu entschlossen, meinen Glauben nicht deutlich nach außen zu tragen. Kein Kopftuch, keine deutlichen Zeichen, keine arabischen Floskeln in der Öffentlichkeit. Das fühlte sich erst einmal wie eine schmerzhafte Begrenzung an. Ist es aber nicht.
Denn tatsächlich sagt der Koran ja deutlich, wie ich sein soll: selbstlos, voll Mitgefühl, für andere da sein, ein gutes Beispiel und vieles mehr. Das ist eine Herkulesaufgabe, wenn ich mir meinen Charakter so ansehe. Und so wird diese Beschränkung im Äußeren zu einem Geschenk, denn dort, worauf es ankommt, bin ich ganz und gar nicht beschränkt!
Und dann noch etwas anderes: ich habe mich dabei ertappt, dass es mein Ego kitzeln würde, Hijab zu tragen. So oder so würde ich im Mittelpunkt des Interesses stehen. Das fühlt sich nun, wo meine anfängliche Sturm-und-Drang-Phase langsam vorbei geht, ganz und gar nicht richtig an.
Wenn die Leute schon darüber stolpern, dass ich mich verändert habe, dann sollen sie das an meinem Charakter bemerken, an meinem Verhalten. Das ist mein Ziel und damit werde ich so Gott will die nächsten Jahre beschäftigt sein - mithin eine der schönsten Aufgaben, die ich mir für mich vorstellen kann.
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