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Dienstag, 3. Mai 2011

Abrutschen

Man trifft auf Facebook und anderswo ja eine Menge Leute, denen man sonst nicht so ohne weiteres begegnen würde. Und man begleitet sie über eine längere Zeit. Wenn dann Leute, die große Probleme mit ihrem Leben haben, sich allmählich in eine, nun ja, radikale Richtung verändern, dann macht mir das Sorgen.
Machtlos schaue ich also zu, wie die eine oder andere Freundin, die fürchterlich unglücklich ist, irgendwann anfängt, Kopftuch zu tragen, bald auf immer größere Hüllen umsteigt, anfängt, laut von einem halal-islamischen Leben zu träumen und Zitate von einschlägigen radikalen Websites auf Facebook zu posten. Das rührt mich an, das macht mir große Sorgen. Aber wirklich tun kann ich nichts, oder? Ohnehin passiert es in diesem Fall oft, dass die Menschen dann den Kontakt zu mir abbrechen, weil ich ihnen zu liberal bin...
Manchmal hasse ich diese Online-Welt, wo die Leute einfach viel zu weit weg sind, als dass man wirklich etwas ausrichten könnte.

4 Kommentare:

  1. Ja. Den einen ist man zu liberal, weil man kein Kopftuch trägt, den anderen zu fundamentalistisch, weil man keinen Alkohol trinkt. Die Frage ist: ist das wirklich nur im Internet so? Und lässt sich in der Nähe eher was ausrichten? Und soll man es überhaupt versuchen - hat nicht jede das Recht, nach ihrer Façon glücklich oder eben unglücklich zu sein?

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  2. Ja, vermutlich sollte ich mehr Vertrauen in unseren Schöpfer haben ;)

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  3. Liebe Anisah,

    ich kenne ähnliche Situationen. So lange die Leute glücklich sind und keinem anderen schaden, bin ich mir nicht sicher, ob wir das Recht haben, ihnen "unseren Weg" als "den richtigen" aufzudrücken.

    Meistens merkt man ja ziemlich schnell, ob die Gegenargumente bei solchen Leuten ankommen oder nicht. Falls nicht bleibt vielleicht noch die Möglichkeit, ein gutes Buch zum Thema zu empfehlen, aber vielmehr kann man da glaube ich auch nicht machen. Weil, wenn sie dann genervt von deinem Insistieren sind, und den Kontakt ganz abbrechen, hast du ja gar keine Einflussmöglichkeit mehr. (Wäre dir ja anders herum, wenn einer dir unaufhörlich was über salafistische Grundsätze aufschwatzen zu versuchen würde, nicht weniger lästig...).

    Ich würde irgendwie versuchen, den Kontakt zu halten, so lange es dir zumutbar ist (...) und, falls dir an der Person liegt, klar sagen, dass du auch weiter für ihn / sie da bist. So ganz ohne Kontakte zu "Normalos" ist es dann, denke ich, nämlich ziemlich schwierig, irgendwann später mal aus so einer Szene wieder rauszukommen.

    Voilà, das waren meine zwei cents...

    Lieben Gruß,
    Lieselotte

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  4. Salam Anisah

    ich denke, es wäre gut, wir würden uns - jeder für sich - um das eigene Seelenheil sorgen. Bzw. erst mal um die, die um einen herum wohnen und die man persönlich kennt, dann erst um anonyme Figuren in Facebook oder sonstwo.
    Eine Schwester, bzw. eher gesagt eine ehemalige, die ich auch kenne, hat den Islam verlassen. Das ist zwar traurig, aber da kann man leider nichts machen!

    wa salam

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