Salam alaykum - Friede sei mit Dir, liebe Leserin, lieber Leser. Schön, dass Du hergefunden hast.

Donnerstag, 22. November 2012

Wozu soll das gut sein?

Manchmal fragen mich Leute, was denn so toll ist, am Glauben? Wozu ich, bitteschön, mir diesen Islam antue. Ob ich denn sonst keine Hobbies hätte? Und: ob mein Leben denn jetzt leichter wäre, nun wo ich Muslimin bin?

Da muss ich sie leider enttäuschen.

Sonntag, 18. November 2012

Gaza

Ich habe mich immer daran gehalten, nicht über Dinge zu schreiben, über die ich kein eigenes Wissen habe. Daher habe ich mich stets damit zurückgehalten, über diesen Konflikt zu schreiben. Ich kenne ein paar Syrer, aber keine Palästinenser, ich war nie da, ich kann nicht mitreden.

Donnerstag, 15. November 2012

Mit-Leid und Angst

Was den Demonstranten in Südeuropa im Moment geschieht, in Spanien, Portugal und Griechenland, es ist weit weg und kommt in den deutschen offiziellen Nachrichten kaum vor. Anderswo dagegen schon, zum Beispiel bei Uhupardo. Und was man da sieht sind Szenen, die man so eigentlich viel eher in totalitären Regimes erwarten würde als in einer Demokratie, für die ich fast alle europäischen Länder immer gehalten habe. Mir scheint, ich muss meine Ansichten revidieren.

Samstag, 10. November 2012

Unmöglich

Als der Islam mich fand, stand ich vor einer Wand am Ende einer Sackgasse. Alle Möglichkeiten schienen ausgereizt, alle Veränderungsmöglichkeiten abgeklopft. Eine Lösung gab es nicht, das war mir so klar wie irgend etwas klar sein kann.

Dann begann ich, im Koran zu lesen und auf einmal stellte sich die Frage nicht mehr, ob Veränderung unmöglich ist. Alles ist möglich, wenn Allah es will las ich da und: ich kann und ich muss selber an mir arbeiten. Veränderung ist möglich, Verbesserung meines Charakters ist meine Pflicht.

Samstag, 3. November 2012

Progressiv

Neulich habe ich hier über ein "progressives" Islamverständnis gelesen - ein ganz wunderbarer Artikel, wie ich finde, der vieles von derm wiedergibt, was ich auch selbst glaube und vertrete. Aber ein leises Unbehagen blieb doch.

Montag, 29. Oktober 2012

Sonntag, 28. Oktober 2012

kreuz.net

Wenn jetzt selbst schon der Spiegel gemerkt hat, was man da lesen kann, ist es langsam wirklich Mainstream. Jetzt müsste nur noch gelegentlich mal der Verfassungsschutz aufwachen.

Der Sinn von Regeln

Das Göttliche ist für den Menschen nicht fassbar, das habe ich oft erfahren dürfen. Wir Menschen können mit unserem begrenzten Potenzial an Wahrnehmung und Verständnis nicht einmal erahnen, wie groß, wie umfassend das Göttliche ist. Darum sind immer wieder Menschen von Gott beauftragt worden, Bilder zu beschreiben, dies es Menschen ermöglichen, mindestens eine kleine Ahnung davon zu bekommen wie umfassend "das Göttliche" ist und wie es in unserem Leben wirkt. Diese Bilder waren zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten unterschiedlich und so sind eben die Bilder, die der Buddhismus nutzt, ganz andere als die, die wir im Islam kennen.

Freitag, 19. Oktober 2012

Feminismus?

Hey, ich bin misstrauisch gegen -ismen aller Art. Sozialismus, Rassismus, Feminismus, Rheumatismus und so.
Schubladisierung ist nicht meins und der politische Anspruch, der mir aus manchen Ecken entgegenschallt, der ist nicht meiner. Meine Lebenswirklichkeit als Muslimin, Mutter, Unternehmerin, Kleinstadtbewohnerin lässt mir das seltsam abgehoben erscheinen, weltfremd irgendwie. Aber das erscheint mir vordergründig.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Die Macho-Religion

Wir sind, glaube ich, ein ganz normales lesbisches Paar mit Häuschen auf dem Land, Hund, Katzen und Einbauküche. Spießig halt. Einmal im Monat besuchen wir den Lesbenstammi ein paar Dörfer weiter, wo wir ebensolche treffen: ganz normale, liebe Frauen. Alles easy. Bis ich vor nunmehr drei Jahren erzählte, dass ich Muslimin geworden bin.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Opferfest

Das Opferfest naht, wie jedes Jahr. Und wie jedes Jahr wartet nirgends ein Lamm darauf, von mir oder sonstwem geschlachtet zu werden. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, Tiere zu töten und zu essen - das empfinde ich immer schon als normal und passend. Aber das Opferfest soll ja kein Schlachtfest sein.

Montag, 1. Oktober 2012

Brennende Sehnsucht

Es ist Hajj-Zeit. Schwestern machen sich reisefertig. Ich nicht. Das ist schon OK, ich weiß, dass ich noch nicht so weit bin.

Donnerstag, 27. September 2012

Ein Teil von Deutschland

Soso, der Islam ist also ein Teil von Deutschland, das hat Frau Merkel nun bemerkt. Eine Trivialität, sollte man meinen. Warum nur klingt das alles so seltsam blutleer? Und warum pfeift sie ihren eigenen Innenminister nicht zurück, der nicht nur diese offen diskriminierende "Vermisst"-Kampagne erfunden hat, sondern sich auch bayrisch-sturköpfig weigert, sie wieder einzukassieren?

Dienstag, 25. September 2012

Zeit für ein gutes Beispiel

Der Prophet Mohammed, Allahs Segen und Frieden auf ihm, hatte bekanntlich viele Feinde, die ihn - direkt oder indirekt - mit Schmutz bewarfen oder ihm gar nach dem Leben trachteten. Die ihn ebenso militärisch bekämpften wie sie ihn durch Verleumdung zu entmachten suchten. Und was tat er? Er war geduldig, barmherzig und voller Liebe zu den Menschen, auch und gerade zu denen, die ihm feindlich gesinnt waren.

Dienstag, 18. September 2012

Warum auch nicht?

Wer mich kennt, weiß: ich mache oft erstmal, nachdenken kann man ja später. Das ist nicht immer eine gute Idee, aber sonst würde man manches nie machen. Eine Bootfahrt in Mecklenburg zum Beispiel, wo es keine vernünftige Waschgelegenheit gibt und auch keinen ordentlichen Platz zum Beten, sollte man meinen.

Donnerstag, 16. August 2012

Ramadan-Nachlese

Liebe Leserin, lieber Leser,

Der Ramadan ist wohl für jeden Muslim eine besondere Zeit. Während ich vordergründig damit beschäftigt bin, mit Durst und Müdigkeit klarzukommen, ist etwas im Inneren geschehen, was mir wegen der Erschwernis im Äußeren zuerst gar nicht auffiel.

Sonntag, 29. Juli 2012

Da geht's doch nicht drum

Wenn frau Muslimin ist, muss frau Kopftücher tragen, eine Neigung zu Kontrollzwang und Perfektionismus haben und alle mit Verachtung strafen, die etwas anderes machen als man selbst, und sei es nur in winzigen Kleinigkeiten. Niemals anders habe ich Menschen je mit solche Inbrust, solcher flamnmenden Überzeugung und bitteren Selbstgewissheit über Dinge wie die richtige Handhaltung streiten hören oder darüber, ob im Abfluss meiner Spüle nun ein Djinn wohnt oder nicht. Richtig kriminell wird es bei Fragen wie der korrekten Kleidung in einer Moschee. Wir sollen nicht die Kleidung der Kufarim nachahmen, nee, ich weiß Bescheid, danke.

Montag, 16. Juli 2012

Religion ist tabu

Die öffentliche Diskussion schlägt Wellen, seit Jahren ohne Unterlass. Dabei ist das Thema doch eher langweilig. Vordergründig geht es um Kopftücher und Sunna-Bärte, um Moscheetürme und neuerdings um beschnittene Pimmel. Was ist daran so interessant?

Erst einmal geht es natürlich um Ausländer, also Menschen die aus dem Ausland stammen - wobei man das in Deutschland auch dann ist, wenn man hier geboren ist und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, Hauptsache die Großeltern kamen ursprünglich mal aus dem Ausland.

Aber dann, und das finde ich am spannendsten, geht es um Religion, genauer: deren Ausübung. Christen sind sie ja alle, die Mitmenschen, wenn man sie fragt. Ja, klar glauben sie an Gott uns so. Aber das meine ich nicht.

Falsche Demut

Gelobt sei Allah, dem Barmherzigen, der Erkenntnis gerade dann verteilt, wenn man sie am nötigsten braucht...

Demut ist meiner Meinung nach ein Kennzeichen eines jeden praktizierenden Muslims. Das Wissen, dass alle Erkenntnis, alles Wissen, alles Können und jeder Erfolg letztlich von Allah, dem Erhabenen, stammt und nicht etwa durch irgend etwas bewirkt wurde, was ich mir selbst zuschreibe, ist in meinen Augen der Kern jeden Glaubens.

Sonntag, 10. Juni 2012

Feinde

Also, ich finde das ist eine wirklich komische Sache: da gehen Menschen los und versuchen, ein mehr oder minder untadeliges Leben zu führen. Naja, im Rahmen des eigenen, bekanntlich schwachen Charakters halt. Sie versuchen, sich von Sünde fernzuhalten, das Gute zu tun und das Schlechte zu unterlassen. Naiv wie ich ja manchmal bin, habe ich immer gedacht, das müssten alle gut finden.

Freitag, 1. Juni 2012

Liberal oder beliebig?

Wer möchte das heute noch sein, liberal, wo es eine politische Partei gibt, die diesen Begriff bis zur Unkenntlichkeit verbogen hat? Und wer weiß eigentlich wirklich, was es damit auf sich hat, liberal zu denken und zu fühlen?
Liberal stammt dem lateinischen Wortstamm nach von der Freiheit ab, es bedeutet also freiheitlich, ein Wort das wir im deutschen hatten aber heutzutage kaum noch nutzen, allenfalls in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung (kennt die noch jemand?). Es bedeutet also, zuallererst, sich der Freiheit verpflichtet zu fühlen.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Muhammad - die faszinierende Lebensgeschichte des letzten Propheten

Ich war auf dem Islam-Event in Hamburg, und da bekam man dieses Buch geschenkt.
Naja, dachte ich, ein geschenktes Buch, doll wird's nicht sein. Noch dazu eine Biographie unseres Propheten (saws), die kann ja wohl nur staubtrocken oder superschmalzig sein. Aber das Buch war nun mal da, da hab ich halt mal reingeschaut. Und es nicht wieder aus der Hand gelegt.

Dienstag, 22. Mai 2012

Angst und Bange

Wehe dem, der ins Visier derer der gerät, die einen Schuldigen suchen. Wehe dem, der ins Blickfeld derer gerät, die Angst vor allem haben was fremd ist.

Ich gestehe: dass alle Menschen frei und gleich sein sollen, habe ich nie groß hinterfragt. Ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der das ganz selbstverständlich so war. Dass das eine Illusion war, habe ich erst später gelernt - zum Beispiel, als die Republikaner in dem Dorf, in dem ich damals lebte, bei Wahlen immer 20-30% der Stimmen bekamen.

Montag, 21. Mai 2012

Aufgeschlossene Muslimas - der Name ist Programm

Einem persönlichen Bedürfnis folgend, haben drei Frauen vor einiger Zeit eine Gruppe für aufgeschlossene Muslimas gegründet. Zuerst auf Facebook beheimatet, gibt es inzwischen einen Ableger auf einer freien Plattform, wo, so Gott will, der große Bruder nicht mithört. Auf der Seite aufgeschlossene-muslimas.de sind alle Frauen eingeladen, die sich mit den Statuten einverstanden erklären:

Sonntag, 20. Mai 2012

Das Paradies auf dem Berg

Das Paradies wird in vielen Koranübersetzungen beschrieben als ein "Garten, durcheilt von Bächen". Vor meinem geistigen Auge entsteht da das Bild eines rechteckigen Gartens mit einem kleinen Zaun, wo links Bäche hinein- und rechts wieder hinausfließen. So weit, so gut. Aber man muss es nicht so lesen.

Sonntag, 13. Mai 2012

Wordle

Hier ein neues Wordle aus meinen Bloginhalten. Verglichen mit dem letzten scheinen sich meine Schwerpunkte ziemlich verändert zu haben.


Samstag, 12. Mai 2012

Jedes Mal

Jedes Mal, wenn ich in die Moschee fahre, ist das wie nach Hause kommen - zu Menschen, die mich verstehen. Mich als Muslimin zeigen dürfen, frei und ohne Angst.

Sonntag, 6. Mai 2012

Imageproblem - Statt einer Rezension

Ein Buch, das sowohl meinem Schatz als auch mir gefällt, muss schon eine recht ungewöhnliche Lektüre sein, und das ist es auch. Herzliches Lachen mischt sich mit beunruhigendem Erinnert-Werden. Aber vielleicht sollte ich vorne anfangen.

Muslime im allgemeinen und deutsche, konvertierte Muslime im besonderen sind ja nicht eben für ihren Humor bekannt. Anja Hilscher hat etwas geschafft, was überfällig ist: die bleischwere Diskussion über die Muslime aber auch innerhalb der Muslime selbst mit einem Lächeln auf die leichte Schulter zu nehmen - ohne dabei den Ernst des Glaubens an sich aufzugeben. Sie redet keinem Light-Islam das Wort und nicht den Hardlinern - dieses Buch ist ein wunderbarer Beitrag dazu, dass der Islam endlich wieder das wird, als was er geschaffen wurde: der Weg der Mitte und des Ausgleichs. Und ein sichtbarer Beweis dafür, dass die aufgeschlossenen, herzensguten Muslime die Mehrheit stellen und die Proletenmuslime etwas ganz wichtiges nicht verstanden haben.
Ganz nebenbei ist das Buch natürlich auch ein Lehrbuch: ich kann viel über meine eigenen Vorurteile lesen, über meine eigene Nase, an die ich viel zu selten fasse. Über meine eigenen festgefahrenen Vorstellungen von Muslimen und Nichtmuslimen. Außenstehende lernen Details über den Islam, die sie so in keiner Tageszeitung finden können, Insiderwissen sozusagen.

Dieses Buch würde ich bedenkenlos meiner Mutter empfehlen, die so skeptisch ist, was diesen Glauben angeht. Besser allerdings fände ich, es fänden sich ein paar nette junge Leute, von sonstwem finanziert, die anfingen, es in Fußgängerzonen zu verteilen. Möchte jemand von Euch?

Dieses Buch bringt sicher eine Menge Menschen zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Etwas islamischeres kann ich mir gar nicht vorstellen.

Sonntag, 22. April 2012

Klar Schiff

Heute war ich auf dem Dachboden, ein paar Wintersachen hochtragen. Ordnung machen. Und da sah sie mich wieder an, die Kiste. Ich wusste, was drin ist und jedes Mal wenn ich da oben bin schaut sie mich an, erinnert mich an alte, schlechte Zeiten und lockt.

Mittwoch, 18. April 2012

Es geht ja nicht um den Islam

Da darf man sich nichts vormachen: die Islamfeindlichkeit, die allenthalben zu spüren ist, ist eine Ausländerfeindlichkeit, nur anders verpackt. Man muss nichts mehr gegen Ausländer haben, man hat etwas gegen Muslime oder, salonfähiger, neuerdings gegen Salafisten.

Nun ist es nicht so, dass ich die Leute nicht verstehen kann. Dazu muss ich ein wenig ausholen.

Sonntag, 15. April 2012

Danke

Ich danke Dir, mein Schöpfer und Erhalter,


für jede Erschwernis, die mir die Chance gibt, zu wachsen
für jede Enttäuschung, die den Zustand der Täuschung beendet, in dem ich zuvor war
für jede Verletzung, die ich erfahre, denn sie erlaubt mir, daran zu wachsen
für jede Irritation, die mich einlädt, meinen Horizont zu erweitern

Donnerstag, 5. April 2012

Kind-isch

Ich muss über mich schmunzeln. Nach gut zwei Jahren im Islam werde ich dieser Tage in eine Moschee gehen und öffentlich sagen, was ich längst weiß: dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist. Das tue ich ja nun mindestens fünfmal am Tag, eigentlich nichts besonderes oder?

Sonntag, 1. April 2012

Kon-zentrisch

Heute fällt es mir schwer, mich auf etwas zu konzentrieren - und daraus ist folgendes erwachsen:

Das Zentrum ( κέντρο ) ist ein Wort aus dem Griechischen, es beschreibt deb Stachel des Zirkels, der die Mitte markiert, um die man Kreise zieht. Konzentrische Kreise eben, auf denen man die Mitte umrundet, den Ursprung von allem. Daher kommt vermutlich die Konzentration: auf etwas fokussiert sein, etwas beständig umkreisen.

Dienstag, 27. März 2012

Überraschung

Manchmal hadere ich
mit der Welt,
fühle mich
verfolgt, unterdrückt,
eingeengt und missverstanden.

Montag, 19. März 2012

Vereint im Islam

Ja, es war wirklich ein tolles Event und hat meinem Iman und meiner Motivation sehr gut getan. Ohne Akif Sahin hätte ich davon niemals erfahren, danke noch einmal dafür.

Freitag, 9. März 2012

Vom Christentum her (1)

Man kommt als Muslimin auf Dauer nicht daran vorbei, sich mit dem Christentum zu beschäftigen - ist es doch zusammen mit dem Judentum der Ursprung, auf dem unsere Religion aufbaut. An vielen Stellen wird im Koran auf die Bibel verwiesen und auf den Kern der biblischen Aussagen, jedenfalls "was davon noch übrig ist".

Und natürlich hat das christliche Erbe und Muslimen eine Menge zu bieten - die Psalmen zum Beispiel. Für mich sind die eine stete Quelle von Inspiration und Kraft. Als Beispiel soll Psalm 116 dienen:

Mittwoch, 7. März 2012

Beten auf der Hannover Messe

Anlässlich der CeBit heute ausprobiert - Ergebnis, naja. Der Eingang des Gebesraums in Halle 17 sieht ja noch recht vielversprechend aus:
Dahinter allerdings, man sieht es auf dem Bild, ist erstmal der Männerbereich, durch den frau durch muss. Wudu kann man vielleicht irgendwo machen, aber keiner der Waschräume ist beschriftet. Hat man das überwunden, kommt man in den Frauenraum, der ist, nun ja, zweckmäßig.

Dienstag, 6. März 2012

Fastentage

Ich habe in einem meiner Bücher gelesen, freiwilliges Fasten sei das einzige, was man als Gläubige direkt für Allah tun kann. Ich bin mir da nicht sicher, denn warum sollte Allah mein Fasten brauchen? Aber ich mag die Idee, sehr sogar, etwas, was mir schwer fällt zu tun, nur um meine Beziehung zu Allah, dem Erhabenen zu festigen. Es macht mich glücklich, dass ich fasten kann und darf und es ist ein kleines Geheimnis, das ich mit meinen Mitschwestern und Allah teile: wir fasten, und wir tun es für Ihn.

Sonntag, 4. März 2012

Gutes Tun

Islamisch daherreden ist leicht, und bevor ich mit dem Finger auf andere zeige, sage ich es lieber gleich: ich bin auch so jemand, der von guten Taten redet, aber eher selten auch wirklich welche tut.

Heute habe ich eine passende Stelle im Koran gelesen, wieder einmal, und mir fiel dazu ein Zitat aus meiner Zeit in den EA-Selbsthilfegruppen ein:

Mittwoch, 22. Februar 2012

Denkste

Es sind die kleinen Sachen, aus denen ich lernen darf.

Gestern war meine große Tochter noch lange auf, viel zu lange nach meinem Geschmack. Und heute morgen, als ich aufwachte, schlief sie noch - sie hatte verschlafen, war ja klar. Ich überlegte, ob ich sie wecken soll und dachte nein, Strafe muss sein. Ich wusste, sie würde sich ärgern wenn sie aufwacht und ich fand es nur gerecht. Sah mich als das strafende Korrektiv.

Sonntag, 5. Februar 2012

Wege finden

So lange ich denken kann will ich meinen eigenen Weg finden, will alles selbst herausfinden und der Islam macht da keine Ausnahme. So habe ich ganz am Anfang erst einmal alles hinterfragt - fast alles, der Koran stand und steht für mich nicht zur Diskussion, denn in ihm habe ich Gottes Wort erkannt und das hat mich zum Islam gebracht.

Aber das mit der Sunna...das war mir immer suspekt. Seltsame Regeln, viele davon fand ich untragbar oder reichlich sinnlos, wenig hilfreich. Also habe ich mich ins Gebüsch geschlage und meine eigenen Wege entdeckt. Oft genug durfte ich feststellen, nachdem ich lange durchs Dickicht geirrt war, dass ich besser hätte gleich den ausgetretenen, bequemen Sunna-Weg hätte nehmen können. Manchmal war das aber auch nicht so - und was nun genau Sunna ist, ist ja auch durchaus unscharf, oft sogar Gegenstand von Streit unter Gelehrten. Ganz ohne geht es aber auch nicht - auf diese "tolle" Idee war ich zuerst verfallen, aber auch die Ritualgebete sind Sunna, die Gebetszeiten, einfach alles was den praktischen Islam ausmacht.

Nun haben wir also Islam "Anisah-Style". Ich trage kein Tuch, gebe wildfremden Männern die Hand und verbringe Zeit alleine mit ihnen in Bahnabteilen und Büros. Ich reise ohne Mahrams, kaufe Rindfleisch im Supermarkt und trinke alkoholfreies Bier in ganz normalen Kneipen. Ich verschiebe Gebete, wenn ich der Meinung bin, dass die aktuellen Gebetszeiten nicht zu meiner Umgebung passen - da allerdings fangen die Konflikte schon an.

Sonntag, 29. Januar 2012

Arabische Buchstaben sind schwer...

...hier eine kleine Hilfestellung für alle, die sich damit genauso plagen wie ich:



Allah lässt nicht locker

Das musste ja so kommen: nach zwei Jahren im Islam kam eine Krise. Befeuert durch Erlebnisse, die meiner Weltsicht eine neue Facette hinzufügten, fragte ich mich, ob ich wirklich glaube, wirklich Muslimin bin, wirklich zum Islam gehöre. Die Versuchung, das einfach zu ignorieren, war groß. Aber ich habe ihr nicht nachgegeben.

Ich habe etwa eine Woche gar nicht gebetet und mich auch sonst ausschließlich mit meinem Alltag beschäftigt - und abgewartet.

Und es ist etwas geschehen, was ich nie vermutet hätte: die Gebete haben mir gefehlt, ich fühlte mich ärmer ohne Allahs Nähe. Einsam, ein wenig trostlos war das. Und so kam ich zurück, Schritt für Schritt. Und fühle mich gereift, ein ganzes Stück erwachsener geworden.

Dieses Blog wird also nun doch nicht geschlossen - aber die Postingfrequenz wird zurückgehen. Ich werde dem Islam nicht den Rücken kehren - aber viel mehr, wie im Koran angemahnt, meinen Verstand gebrauchen. Und meine neue Weltsicht, die gebe ich nicht mehr her. Wer, wenn nicht Allah, könnte sie mir geschenkt haben? Alhamdulillah!

Donnerstag, 12. Januar 2012

Dankeschön

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Blog wird es demnächst nicht mehr geben - eine deutliche Führung rät mir dringend, es nicht mehr weiter zu betreiben und ich folge ihr.

Danke für die schöne Zeit mit Euch.

Eure
Anisah

Mittwoch, 4. Januar 2012

Al Furqan

Inspiriert durch den Post von Chadidscha will ich noch einen Schritt weiter gehen:

Allah ist Al Furwan, der Maßstab, die Richtschnur, die Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Wir Menschen sind es nicht.

Einmal ganz auf mich gemünzt: ich habe in meinem Leben Dinge getan, die alles andere als gut waren. Ich habe Verletzungen verursacht, die nie wieder heilen werden, bei mir und bei anderen. Ich kannte keine Scham, keine Grenzen, kein Zurückstehen. Schließlich war ich aus eigener Schuld dem Tode geweiht, zwei Mal in meinem Leben.

Dienstag, 3. Januar 2012

Heimlich, still und leise...

...ist mein zweijähriges Muslima-Jubiläum vorbeigegangen. Turbulent zuerst, dann kämpferisch, mitlerweile eine Lebensaufgabe ist dieser Glaube ein Stück weit Normalität geworden, im Alltag angekommen.