Confligere, confligio, confligi, conflictum, sagt die Lateinerin, bedeutet zusammenstoßen oder kämpfen. Und ein Zusammenprall ist es, der unweigerlich geschieht, wenn - bedingt durch mein Eintauchen in islamische Wertvorstellungen - sich meine Wertmaßstäbe allmählich ändern.
Denn, eigentlich ja nicht so erstaunlich: die Wertmaßstäbe meiner Umgebung, meiner Familie und meiner Freunde ändern sich nicht automatisch mit. Und dummerweise passen auch meine Lebensumstände und meine Vorgeschichte so gar nicht zu diesen Wertmaßstäben.
Dieser innere Konflikt ist in vollem Gange, von meiner Umgebung weitgehend unbemerkt. Und das ist auch gut so, denn ich beabsichtige nicht, irgend etwas an meinem äußeren Leben zu ändern - nicht ohne dass Allah mir deutliche Zeichen sendet, dass das angesagt wäre. Ich kenne genügend Schwestern, die im Eifer des frisch angenommenen Islams (und auch bei mir ist ja alles noch neu) Entscheidungen getroffen haben, die sie später bereut haben.
Diesen Konflikt auszuhalten ist eine gute Sache - ich wachse daran und lerne Geduld und Standhaftigkeit. Ich finde aber, die Lektion darin geht noch weiter. Dass Allah, der weise und erhabene, mich genau in diese Situation gesetzt hat, hat zweifellos seinen Sinn. Im Moment verstehe ich ihn noch nicht, aber ich bin mir sicher, eines Tages werde ich das, so Gott will, tun. Wege entstehen beim Gehen, heißt es - also gehe ich erst einmal, wohin wird sich weisen.
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