Wenn man in Deutschland Muslima ist, ist man Randgruppe. Ist man noch dazu Deutsche ohne ausländischen Partner, dann sowieso. Fühlt man sich dann keiner Rechtsschule / Gruppierung / wasweißich zugehörig, dann wird man schnell alleine.
Dabei bin ich gar nicht so exotisch, würde ich denken. Ich bete, faste, übe mich, meinen Charakter zu schulen und ein guter Mensch zu werden, mein Leben Allah anzuvertrauen - na, all sowas, was meiner sehr bescheidenen Meinung nach eine Muslima ausmacht.
Aber das genügt nicht. Sie wollen wissen, was ich bin. Liberal-progressiv? Nein, dafür ist meine Vorstellung von Ehe, Familie und Gesellschaft, von Regeln und Ritualen viel zu streng, zu konservativ. Dann eher die Wahabbi/Salafi-Schiene? Nein, diese Steinzeitdenke passt weder ins 21. Jahrhundert noch nach Mitteleuropa. Sufis? Nein, Heilige und Sheiks passen nicht in meinen Glauben, so sehr ich ihre Ideen und ihre Musik mag.
Ach ja, und meine Muttersprache ist übrigens deutsch. Auch das ist ein Grund, in vielen Moscheegemeinden außen vor zu sein.
Also denn...ich eröffne hiermit meine eigene, ganz persönliche, Randgruppe. Da gehöre ich anscheinend hin, das All-ein-sein scheint nach wie vor das zu sein, was Allah für mein Leben vorgesehen hat. Und, alhamdulillah, ab und zu trifft frau ja die eine oder andere Schwester, die einen ein Stück des Wegs begleitet. Was will ich mehr?
Salam alaikum!
AntwortenLöschenDarf ich vielleicht Mitglied in deiner Randgruppe werden? Ich glaube, da könnte ich mich zu Hause fühlen. Deine Kommentare zu verschiedenen Hauptgruppen decken sich nämlich mit meiner Einschätzung...
Bist Du doch längst :)
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