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Sonntag, 6. Mai 2012

Imageproblem - Statt einer Rezension

Ein Buch, das sowohl meinem Schatz als auch mir gefällt, muss schon eine recht ungewöhnliche Lektüre sein, und das ist es auch. Herzliches Lachen mischt sich mit beunruhigendem Erinnert-Werden. Aber vielleicht sollte ich vorne anfangen.

Muslime im allgemeinen und deutsche, konvertierte Muslime im besonderen sind ja nicht eben für ihren Humor bekannt. Anja Hilscher hat etwas geschafft, was überfällig ist: die bleischwere Diskussion über die Muslime aber auch innerhalb der Muslime selbst mit einem Lächeln auf die leichte Schulter zu nehmen - ohne dabei den Ernst des Glaubens an sich aufzugeben. Sie redet keinem Light-Islam das Wort und nicht den Hardlinern - dieses Buch ist ein wunderbarer Beitrag dazu, dass der Islam endlich wieder das wird, als was er geschaffen wurde: der Weg der Mitte und des Ausgleichs. Und ein sichtbarer Beweis dafür, dass die aufgeschlossenen, herzensguten Muslime die Mehrheit stellen und die Proletenmuslime etwas ganz wichtiges nicht verstanden haben.
Ganz nebenbei ist das Buch natürlich auch ein Lehrbuch: ich kann viel über meine eigenen Vorurteile lesen, über meine eigene Nase, an die ich viel zu selten fasse. Über meine eigenen festgefahrenen Vorstellungen von Muslimen und Nichtmuslimen. Außenstehende lernen Details über den Islam, die sie so in keiner Tageszeitung finden können, Insiderwissen sozusagen.

Dieses Buch würde ich bedenkenlos meiner Mutter empfehlen, die so skeptisch ist, was diesen Glauben angeht. Besser allerdings fände ich, es fänden sich ein paar nette junge Leute, von sonstwem finanziert, die anfingen, es in Fußgängerzonen zu verteilen. Möchte jemand von Euch?

Dieses Buch bringt sicher eine Menge Menschen zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Etwas islamischeres kann ich mir gar nicht vorstellen.

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