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Montag, 15. August 2011

Ungläubige

Es ist Ramadan und ich lese mehr im Koran als sonst - und immer wieder stoße ich auf das Motiv der Ungläubigen, Menschen, die Allah etwas beigesellen. Zuerst einmal ein fremdes Motiv für mich - ich kenne keine nicht-monotheistische Religion aus eigener Anschauung und die Menschen hier in Deutschland wähne ich auch eher nicht in der Gefahr, zu einer überzulaufen.Aber wenn man dann die Beschreibungen liest, von Menschen, die Allahs Wort hören, es nicht verstehen wollen oder gleich wieder vergessen und dann so weiter machen, wie sie es von ihren Eltern gelernt haben, dann fällt mir doch eine Menge ein.
Wer Allah (oder, in diesem Fall, auch den christlichen oder jüdischen Gott) an erste Stelle in seinem Leben setzt, der ist ein Gläubiger. Glauben heißt: meine ganze Hoffnung auf diesen Gott zu setzen und auf niemanden sonst.

Und ich höre mir zu, wie ich denke "ich würde ja gerne mehr für Allah tun, aber das geht nicht, weil..." - und ich weiß, das ist etwas, was ich Allah beigeselle. Da bin ich ungläubig, sündig, oder, wie man euphemistisch sagt, da besteht Verbesserungspotenzial. Wie kann ich glauben, ein Problem allein durch persönliche Anstrengung, ohne Allahs Hilfe lösen zu können? Ist das nicht der eigentliche Frevel, zu glauben, ich als Geschöpf hätte die Kontrolle über irgend etwas, und wäre es noch so klein?

Schaue ich mit diesem Blick in die Welt, dann hat sich seit 1500 Jahren wenig geändert: nur ein paar wenige glauben, die meisten aber sind ungläubig. Und auf einmal passt das alles, was im Koran steht, auf die heutige Zeit wie Faust aufs Auge.

Und noch etwas steht im Koran: ich kann keinen rechtleiten, das kann nur Allah. Ist das nicht entspannend? Ich kann mich ausschließlich damit beschäftigen, Shaytans Einfluss in meinem eigenen Leben zu bekämpfen - und, wenn man genau hinschaut habe ich damit auch mehr als genug zu tun.

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