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Freitag, 18. November 2011

Von außen nach innen

Es gab eine Zeit, vor Jahren, da kannte ich den Islam gar nicht. Ich las, was man so in den Zeitungen liest, und glaubte es. Ich hatte Angst vor dem Islam und den bösen Muslimen, fand Kopftücher hässlich und männliche Muslime in Bart und Kutte ziemlich gruslig. Meine Welt war in Ordnung, irgendwie...


Dann kam ich selbst zum Islam und merkte: es ist alles anders, der Islam ist wunderschön, und Du willst auch ein Teil dieser Umma, dieser weltumspannenden Gemeinschaft sein. Nun ja, ich neige zur Romantik und die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten.

Mir ging es wie vielen: zuerst sieht man die Äußerlichkeiten: Beten, Fasten, Moscheebesuche. Kein Schwein, kein Alkohol, Gebetsteppich, Kopftuch vielleicht.

Aber dann habe ich den eigentlichen Sinn entdeckt, die radikale Botschaft, die im Koran steckt. Die mich auffordert, ein guter Mensch zu werden, mein Ego hinter mir zu lassen. Meine Demut zu üben, meine Geduld und meine Dankbarkeit. Meine Scham und meine Zunge zu hüten (wie hätte ich früher über diese Formulierung gelacht). Aus mir selbst die Person zu machen, als die Allah mich gedacht hat. Zu genau dem wunderbaren Menschen zu werden, zu dem ich werden soll, wenigstens ein Stück weit.

Damit habe ich übrigens alle Hände voll zu tun. Zeit und Lust, mich über Äußerlichkeiten zu streiten, ist mir dabei abhanden gekommen.

Fruchtsaft enthält Alkohol? Ich soll nicht barfuß beten? Oder fremden Männern nicht die Hand geben? Das mag alles sein, aber darum geht es nicht. Es geht auch nicht darum, andere Menschen zu verändern. Es geht darum, mich selbst zu verändern. Nichts könnte schwerer sein. Und nichts lohnender.

1 Kommentar:

  1. Du hast es sehr schön auf den Punkt gebracht! Lass uns an uns arbeiten ....

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