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Samstag, 16. Februar 2013

Kein Verdienst

Muslimin zu sein ist kein besonderer Verdienst finde ich. Nichts, auf was frau stolz sein kann. Auch nichts, was einen Wert an sich darstellt. Mancher mag das anders sehen und öffentlich darstellen, für mich ist das irgendwie nicht recht passend.

Als Muslimin strebe ich danach, demütig zu sein. Ich versuche, ein guter Mensch zu sein, so abgegriffen sich das auch anhört. Ich rechne alle Erfolge Allah zu und die Misserfolge meiner eigenen Schwäche und meinem mangelnden Vertrauen. Für Stolz ist da für mich kein Raum.

Frustrierend kann das sein: immer wieder damit konfrontiert zu sein, wie wenig ich so lebe, dass es Allah, dem Erhabenen gefallen könnte. Wie oft Trägheit, Wut, Egoismus und Ignoranz die Oberhand über mein Handeln haben und nicht Sanftmut, Mut, Demut, Empathie und Klarheit.


Ich danke Allah, dass er mir den Weg gezeigt hat, mir seine Maßstäbe verständlich gemacht hat indem er mir den Islam zur Religion gegeben hat. Ich bin froh, dass ich diesen Weg gehen darf. Ich übe mich in Geduld, weil es so langsam geht. Mich um andere und deren möglicherweise falschen Weg zu kümmern habe ich da wenig Neigung, Zeit und Energie. Was würde es auch bringen? Vielleicht machen sie es genauso richtig wie ich oder gar noch richtiger, nur ich verstehe es nicht? Vielleicht tue ich ja sogar oft das falsche und merke es nicht?

Nur Allah weiß in seiner Weisheit die Antwort und offenbart mir so viel davon wie er für angemessen befindet.

Ich kenne Menschen, die sind im klassischen Sinn Ungläubige - aber sie leben nach moralischen Werten, die meinen weit überlegen sind. Wer ist nun weiter auf Allahs Weg - sie oder ich?

Ja, ich bin Muslimin und das ist wunderschön, weil ich einen Weg habe, eine Richtung und eine Ahnung von einem Ziel. Das ist ein wunderbares Geschenk. Mehr nicht.


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